Sie stellte sich zu oft vor wie es wäre ohne mich zu leben.
"Ich kann mir gar nicht vorstellen wie es ist ohne dich zu leben".
Ihre Freiheit, ihre Ruhe, ihre Freunde, ihre Musik sind Dinge, die sie immer brauchte.
"Du bist alles was ich brauche".
Ihre Tätoowierung zeigte etwas besonderes für sie.
"Du bist für mich etwas besonderes".
Wenn sie etwas verlor, besorgte sie sich etwas neues.
"Ich will dich nie verlieren".
Kann sie ohne mich leben?
"Ohne dich...." begann sie, dann schubste ich sie aus dem Turm des Schlosses mit den Worten "Ich liebe deine Lügen".
Ich sah wie sie aufschlug und ihr Körper sich langsam in eine endgültige Position zur Ruhe setzte.
Ohne mich kannst du also nicht leben. Dennoch bin ich hier und wo bist du? Nicht am Leben.
Wie ich schon sagte, ich liebe deine Lügen.
Montag, 30. September 2013
Sonntag, 29. September 2013
Schlecht für mich
"Sie passt nicht zu dir, sie gibt sich nicht mal Mühe. Sieh es doch endlich ein".
Wer glaubt schon noch den Worten seiner Exfreundinnen wenn man verliebt ist. Und das bin ich. Dennoch ist sie schlecht für mich. Aber das versteht man nicht.
In der Schule mochte sie niemand. Sie schminkte sich nicht, zog sich nie so an wie es andere taten und war höchst langweilig. Sie redete ebenfalls kaum. Jedoch war ihr leerer toter Blick immer faszinierend für mich. Nachdem die Schule vorbei war fingen wir eine Beziehung an. Nicht weil wir uns liebten, sondern weil ich mich verliebte. Das ist kein wirklicher Grund aber es reicht aus. Sie hatte nie irgendwelche Einwände. Ich fühlte mich glücklich, denn sie war gut für mich. Wenn ich jetzt aufstehe, mir nur einen kurzen Happen aus dem Kühlschrank hole und sie sehe, wird mir schlecht. Sie ist wirklich schlecht für mich.
Nun das war jedoch in den ersten Jahren dennoch nicht gleich so. Sie schminkte sich weiterhin nicht, was für mich keinesfalls ein Grund war. Sie hatte auch keine Freunde mit denen sie weggehen konnte sie hatte nur mich und ich sie. Ich sorgte mich um sie und war glücklich wenn ihr Blick mich traf. Dieser leere verständnisslose Blick den ich so liebte. Erst nach dem dritten Jahr in dem ich meine Arbeit verlor und Sozialhilfe in Anspruch nahm entwickelte sich alles anders. Sie lächelte. Und das mochte ich nicht. Sie konnte doch nicht glücklicher sein als ich, mir geht es schlecht und sie lächelt.
Die Beziehung machte mich nach der Zeit fertig, teilweise blieb ich nachts einfach weg. Und am Morgen als ich, nur um zu schlafen, ins Haus kam erwartete sie mich und war froh. Mit diesem Lächeln. Ich hasste es, es war schlecht für mich.
Bis zu dem Tag als ich nach Hause kam und ihr leerer Blick sie wieder heimsuchte. Sie lag auf dem Küchenboden reglos, leer, tot. Ich verzieh ihr und war wieder froh. In Folge dessen kümmerte ich mich wieder um sie als hätte es nie einen Punkt des Zweifelns gegeben. Wie schön sie ihren Kopf schräg auf der Tischplatte liegen hatte und einfach leer und leblos gradeausstarrte als hätte sie einen unglaublichen Orgasmus überlebt.
Selbst die Bettgeschichten liefen wieder wie früher, allein die Arbeit sie in Position zu zerren rief eine unglaubliche Geilheit in mir hervor. Ihre kalte Haut beruhigte mich im Schlaf. Ich fühlte mich immer gut, denn es ging mir besser.
Aber nach einiger Zeit war die Ästhetik ihrerseits auch eine Qual für meine Augen. Zwanghafte selbstbeigebrachte Schminkversuche die ich aus Youtube-Videos von diesen Aufmerksamkeitsfotzen sah erbrachten keinen deutlichen Erfolg. Außerdem brachte auch kein Parfüm noch etwas ihren fauligen Geruch zu überstreichen wenn ich sie durch die Räume zerrte. Also teilte ich sie auf.
Nun war sie Omnipräsent verteilt. Auf dem Sofa liegen ihre Arme und Beine die ich um mich legte wenn ich fernsah. Ihr Kopf stand auf dem Küchentisch und der restliche Torso lag im Bett. Dennoch faulte sie weiter und verweste stetig. Der Haarausfall beim waschen war zudem enorm. Dauernd den Abfluss reinigen. Ich entschloss mich ihren Kopf in den Kühlschrank zu stellen, ihren Unterleib in die Gefrierkühltruhe zu legen. Schließlich hält auch essen länger wenn man es kühlt. Ihre Arme und Beine stopfte ich in das Astloch im großen Baum hinter unseren Haus.
Aber trotz all den Vorkehrungen wurde sie schlecht, wie vergammeltes Essen.
Ich habe heute morgen den Kühlschrank geöffnet und ihre Fäulnis hat sich auf das Essen abgelegt. Sie ist schlecht für mich. Ich werde sie mit dem Essen wohl wegwerfen müssen.
"I never knew how much you meant to me. I need you and when you go go go go... I know, It never Ends". Sugar Ray behält recht. Wenn es vorbei ist werde ich mich sicher wieder verlieben können.
Ich hätte auf meine Exfreundinnen hören sollen. Sie ist zwar nicht schlecht für mich gewesen, dennoch schlecht geworden.
Die einzige Frage ist: Kommt sie nun in den Biomüll oder in den Sondermüll?
Wer glaubt schon noch den Worten seiner Exfreundinnen wenn man verliebt ist. Und das bin ich. Dennoch ist sie schlecht für mich. Aber das versteht man nicht.
In der Schule mochte sie niemand. Sie schminkte sich nicht, zog sich nie so an wie es andere taten und war höchst langweilig. Sie redete ebenfalls kaum. Jedoch war ihr leerer toter Blick immer faszinierend für mich. Nachdem die Schule vorbei war fingen wir eine Beziehung an. Nicht weil wir uns liebten, sondern weil ich mich verliebte. Das ist kein wirklicher Grund aber es reicht aus. Sie hatte nie irgendwelche Einwände. Ich fühlte mich glücklich, denn sie war gut für mich. Wenn ich jetzt aufstehe, mir nur einen kurzen Happen aus dem Kühlschrank hole und sie sehe, wird mir schlecht. Sie ist wirklich schlecht für mich.
Nun das war jedoch in den ersten Jahren dennoch nicht gleich so. Sie schminkte sich weiterhin nicht, was für mich keinesfalls ein Grund war. Sie hatte auch keine Freunde mit denen sie weggehen konnte sie hatte nur mich und ich sie. Ich sorgte mich um sie und war glücklich wenn ihr Blick mich traf. Dieser leere verständnisslose Blick den ich so liebte. Erst nach dem dritten Jahr in dem ich meine Arbeit verlor und Sozialhilfe in Anspruch nahm entwickelte sich alles anders. Sie lächelte. Und das mochte ich nicht. Sie konnte doch nicht glücklicher sein als ich, mir geht es schlecht und sie lächelt.
Die Beziehung machte mich nach der Zeit fertig, teilweise blieb ich nachts einfach weg. Und am Morgen als ich, nur um zu schlafen, ins Haus kam erwartete sie mich und war froh. Mit diesem Lächeln. Ich hasste es, es war schlecht für mich.
Bis zu dem Tag als ich nach Hause kam und ihr leerer Blick sie wieder heimsuchte. Sie lag auf dem Küchenboden reglos, leer, tot. Ich verzieh ihr und war wieder froh. In Folge dessen kümmerte ich mich wieder um sie als hätte es nie einen Punkt des Zweifelns gegeben. Wie schön sie ihren Kopf schräg auf der Tischplatte liegen hatte und einfach leer und leblos gradeausstarrte als hätte sie einen unglaublichen Orgasmus überlebt.
Selbst die Bettgeschichten liefen wieder wie früher, allein die Arbeit sie in Position zu zerren rief eine unglaubliche Geilheit in mir hervor. Ihre kalte Haut beruhigte mich im Schlaf. Ich fühlte mich immer gut, denn es ging mir besser.
Aber nach einiger Zeit war die Ästhetik ihrerseits auch eine Qual für meine Augen. Zwanghafte selbstbeigebrachte Schminkversuche die ich aus Youtube-Videos von diesen Aufmerksamkeitsfotzen sah erbrachten keinen deutlichen Erfolg. Außerdem brachte auch kein Parfüm noch etwas ihren fauligen Geruch zu überstreichen wenn ich sie durch die Räume zerrte. Also teilte ich sie auf.
Nun war sie Omnipräsent verteilt. Auf dem Sofa liegen ihre Arme und Beine die ich um mich legte wenn ich fernsah. Ihr Kopf stand auf dem Küchentisch und der restliche Torso lag im Bett. Dennoch faulte sie weiter und verweste stetig. Der Haarausfall beim waschen war zudem enorm. Dauernd den Abfluss reinigen. Ich entschloss mich ihren Kopf in den Kühlschrank zu stellen, ihren Unterleib in die Gefrierkühltruhe zu legen. Schließlich hält auch essen länger wenn man es kühlt. Ihre Arme und Beine stopfte ich in das Astloch im großen Baum hinter unseren Haus.
Aber trotz all den Vorkehrungen wurde sie schlecht, wie vergammeltes Essen.
Ich habe heute morgen den Kühlschrank geöffnet und ihre Fäulnis hat sich auf das Essen abgelegt. Sie ist schlecht für mich. Ich werde sie mit dem Essen wohl wegwerfen müssen.
"I never knew how much you meant to me. I need you and when you go go go go... I know, It never Ends". Sugar Ray behält recht. Wenn es vorbei ist werde ich mich sicher wieder verlieben können.
Ich hätte auf meine Exfreundinnen hören sollen. Sie ist zwar nicht schlecht für mich gewesen, dennoch schlecht geworden.
Die einzige Frage ist: Kommt sie nun in den Biomüll oder in den Sondermüll?
Nur ein Fingerschnipp
Schnipp schnapp schnipp schnapp schnipp schnapp.
Karl schneidet die Karotten und er liebt das Geräusch. Schnipp schnapp. Er findet darin die einzige Harmonie. Gurken haben einen stumpferen Ton aber Karotten haben dieses herzhaft saftige. Schnipp schnapp.
Seit Lisa die Scheidung beantragt hat achtet er mehr auf Geräusche. Auf ihr Schnarchen, dass er nachts vom Wohnzimmer aus hört. Wie unrhythmisch sie doch ist. Er ist sich sicher, er hat einen Musikanten-Schnarchrhythmus. Taktvoll schneidet er seitdem gerne das Essen. Die einzige Freude die er noch hat wenn seine in der Scheidung stehende Ehefrau noch gemeinsam mit ihm in einen Raum ist. Schnipp schnapp.
"Das ist zuviel" schnaubt Lisa ihn von der Seite an und entnimmt ihn seine Freude. All die Karotten die er noch schnibbeln konnte. Er starrt auf sein Schneidebrett und auf die leere Hand, mit dem Ring am Finger. Schnapp.
Der Schmerz war erträglich, selbst sein eigenes Blut lässt ihn kalt. Da liegt sein Ringfinger nun, so stehen gelassen wie seine Liebe. Alleine auf einem Brett das mal eine Beziehung war. All die Freuden, die Karotten wurden ihn genommen von Lisa. Schnipp.
Finger haben einen neuen Ton. Der Knochen macht es schwerer das Fleisch zu durchdringen. Man muss schon beinahe ausholen. Karl starrt auf seinen Daumen. Der Dicke scheint sich sicher zu fühlen. Klack.
Mit einem wuchtigen schlag ist auch er ab. Karl dreht sich um und schüttet die drei Finger in den Suppentopf während Lisa gerade mit den Gewürzen zurückkommt.
Ein Schrei, ein stumpfer Aufschlag. Sie ist ohnmächtig. Karl schneidet ihr alle Finger bis auf den Finger an dem früher der Ehering war ab und schüttet diese in die Suppe. Dann legt er sich zu ihr auf den Küchenboden und fällt in eine Art Schlaftrance. Er ist sich dabei sicher rhythmischer zu schnarchen als die Atmung seiner bewusstlosen ehemaligen Geliebten.
Karl schneidet die Karotten und er liebt das Geräusch. Schnipp schnapp. Er findet darin die einzige Harmonie. Gurken haben einen stumpferen Ton aber Karotten haben dieses herzhaft saftige. Schnipp schnapp.
Seit Lisa die Scheidung beantragt hat achtet er mehr auf Geräusche. Auf ihr Schnarchen, dass er nachts vom Wohnzimmer aus hört. Wie unrhythmisch sie doch ist. Er ist sich sicher, er hat einen Musikanten-Schnarchrhythmus. Taktvoll schneidet er seitdem gerne das Essen. Die einzige Freude die er noch hat wenn seine in der Scheidung stehende Ehefrau noch gemeinsam mit ihm in einen Raum ist. Schnipp schnapp.
"Das ist zuviel" schnaubt Lisa ihn von der Seite an und entnimmt ihn seine Freude. All die Karotten die er noch schnibbeln konnte. Er starrt auf sein Schneidebrett und auf die leere Hand, mit dem Ring am Finger. Schnapp.
Der Schmerz war erträglich, selbst sein eigenes Blut lässt ihn kalt. Da liegt sein Ringfinger nun, so stehen gelassen wie seine Liebe. Alleine auf einem Brett das mal eine Beziehung war. All die Freuden, die Karotten wurden ihn genommen von Lisa. Schnipp.
Finger haben einen neuen Ton. Der Knochen macht es schwerer das Fleisch zu durchdringen. Man muss schon beinahe ausholen. Karl starrt auf seinen Daumen. Der Dicke scheint sich sicher zu fühlen. Klack.
Mit einem wuchtigen schlag ist auch er ab. Karl dreht sich um und schüttet die drei Finger in den Suppentopf während Lisa gerade mit den Gewürzen zurückkommt.
Ein Schrei, ein stumpfer Aufschlag. Sie ist ohnmächtig. Karl schneidet ihr alle Finger bis auf den Finger an dem früher der Ehering war ab und schüttet diese in die Suppe. Dann legt er sich zu ihr auf den Küchenboden und fällt in eine Art Schlaftrance. Er ist sich dabei sicher rhythmischer zu schnarchen als die Atmung seiner bewusstlosen ehemaligen Geliebten.
Sie soll stehen
Der Wecker ertönt in grellen Tönen. Es ist 14 Uhr, und Mitternacht zum 147. mal. Ohne einen festen Schlafrhythmus würde ich vermutlich ebenfalls den Wahnsinn verfallen wie einst das schöne Mädchen aus dem Nachbarhaus. Es sprang in die Fluten und wird wohl wie viele andere an die Polkappen gezogen worden sein. Ich male mir oft aus was für ein Leichenmeer das nun am Nordpol sein mag. Bedenkt man, wie die Publikation der Menschen früher war: Überbevölkerung in vielen Ländern. Jetzt ist man sich skeptisch den Augenpaar entgegen, dass einem begegnen würde.
Ich habe gelesen, dass Urlaub eine Linderung der angestrengten Psyche ist. Urlaub ist schon ein Luxus. Urlaub ist eine Zeit in der man vorgesorgt hat und sich zurücklehnen kann. Das ist nicht mehr möglich selbst zur Nacht-Tag oder der Tag-Nacht-Wende. Ich bin erst 19 Jahre alt und genoss noch die Schulbildung bis zur 5. Klasse. Doch als die Panik das Land überzog waren selbst Ferien vergessen. Alles was ich nun lernte war das Überleben, überleben wie ein Raubtier in der Not. Konserven können dein Freund sein. Und sie sind mein Freund, mein einziger Freund.
Hätten meine Eltern mich aufhalten können, als ich von Bremen aufbrach so wäre ich sicherlich nun ebenfalls ein Aasgeier. Meine Erste Tag-Nacht-Wenden-Reise war mein Vorteil. Die Vorstellung gegen die Sonne zu laufen auf die Nachtseite in der sie nicht zu sehen war, das hätten Romantiker der früheren Zeit sicherlich schön umschreiben können. Aber bei den alten Fatzken drehte sich die Erde ja noch. Sie konnten bequem in den beruhigten Gebieten wie Europa wandeln und hatten einen Tag-Nacht-Wechsel alle 24 Stunden. Jetzt ist es eine Wende nach 149 Tagen wird der Tag zur Nacht und nach 216 Tagen die Nacht zum Tag. Die Sonnenhälfte leidet unter der Hitze des halben Jahres, die Ernte verreckt quasi. Eine wüste Stimmung in der Wüste während die Nachthälfte der Erde starke kälte vernimmt. Hier spürt man immerhin den Wind deutlicher. Ich mag die Nachtjahreszeit. Das schärft häufig die Sinne.
Nun hier in Archidona ist man vom Glück gesegnet. Da die Rotationskraft der Erde verschwand wendet sich das Wasser auch den Polen zu, wodurch die ehemaligen Wohlstandsländer überflutet wurden. Hier nahe des Äquator allerdings hat sich dadurch ein neues Festland gebildet über das man nun die Erde umlaufen kann. Man muss den positiven Aspekt sehen, man braucht keine Schiffe mehr.
Hätte ich genug Vorräte und auch den Mumm, so müsste ich nur runter nach Afrika laufen und dann immer den Äquator lang. Ich würde die übrigen Menschen besuchen die sich hier besser aufgehoben fühlen als die weggespülten Aasgeier. Das Schicksal hat es den Bewohnern Afrika gegönnt.
Aber wer überleben will muss sich um die übrigen Ressourcen kümmern. Ich würde Aasgeiern begegnen die mich berauben würden. Die jenigen die nicht rationieren sondern verschlingen was sie in die Finger bekommen. Das ist schrecklich. Zur Nacht-Tag-Wende kommt meine Freundin Melanie wieder. Sie reißt mit dem Wendeschatten über die Kugel. Ich habe mir vorgenommen ab dieser Wende sie zu begleiten. Es sind noch 69 Tage und ich habe beinahe genug Essen und Flüssigkeit gespart womit wir ein Jahr reisen können und Urlaub machen ohne ständig neue Quellen zu suchen. Der Tag an dem wir uns sehen ist ihr Geburtstag. Ich schenke ihr einen Jahresurlaub mit ihr. Sie übernimmt die Verpflegung und ich die Munition. Schließlich sind Aasgeier immer häufiger.
Wieder klingelt mein Wecker diesmal schaltet sich das Radio dafür an. "Haltet die Welt an, sie soll steeeeeeeeeeeehn". Ich feuer den Wecker gegen die Wand. Seit die Welt angehalten ist, wird Cassandra Steen gesucht. Sie ist eine Hexe, und ich hoffe für sie, dass ein Pinguin am Nordpol ihre Überreste aufgepickt und verspeist hat. Aber ich zweifel daran. Solange sie am Leben ist, so sagt man sich es, wird die Welt weiterhin stehen bleiben. Wenn diese Kultisten Recht behalten, dann wird bald ein Ruck geschehen und alles Normalisiert sich so wie es in den Büchern steht. Eine neue Weltzeitrechnung beginnt. Nächstes Jahr rüsten wir uns gegen die rückwirkende Flut sollte der Ruck nicht schon vorher eintreten. Aber das wichtigste ist für mich der Urlaub in 69 Tagen. Mastubieren tut weh in der Kälte, da ist Melanie hilfreicher jetzt nachdem die Nachbarin weggespült wurde.
Ich habe einen Steen-Ohrwurm und lege mich wieder hin. Scheiß auf Schlafrhythmus, die Welt hat selbst keinen Rhythmus. Vielleicht schläft sie ja auch nur einfach. Die Welt hat eine Wachstörung, sie sollte zum Arzt. Guten Schlaf.
Ich habe gelesen, dass Urlaub eine Linderung der angestrengten Psyche ist. Urlaub ist schon ein Luxus. Urlaub ist eine Zeit in der man vorgesorgt hat und sich zurücklehnen kann. Das ist nicht mehr möglich selbst zur Nacht-Tag oder der Tag-Nacht-Wende. Ich bin erst 19 Jahre alt und genoss noch die Schulbildung bis zur 5. Klasse. Doch als die Panik das Land überzog waren selbst Ferien vergessen. Alles was ich nun lernte war das Überleben, überleben wie ein Raubtier in der Not. Konserven können dein Freund sein. Und sie sind mein Freund, mein einziger Freund.
Hätten meine Eltern mich aufhalten können, als ich von Bremen aufbrach so wäre ich sicherlich nun ebenfalls ein Aasgeier. Meine Erste Tag-Nacht-Wenden-Reise war mein Vorteil. Die Vorstellung gegen die Sonne zu laufen auf die Nachtseite in der sie nicht zu sehen war, das hätten Romantiker der früheren Zeit sicherlich schön umschreiben können. Aber bei den alten Fatzken drehte sich die Erde ja noch. Sie konnten bequem in den beruhigten Gebieten wie Europa wandeln und hatten einen Tag-Nacht-Wechsel alle 24 Stunden. Jetzt ist es eine Wende nach 149 Tagen wird der Tag zur Nacht und nach 216 Tagen die Nacht zum Tag. Die Sonnenhälfte leidet unter der Hitze des halben Jahres, die Ernte verreckt quasi. Eine wüste Stimmung in der Wüste während die Nachthälfte der Erde starke kälte vernimmt. Hier spürt man immerhin den Wind deutlicher. Ich mag die Nachtjahreszeit. Das schärft häufig die Sinne.
Nun hier in Archidona ist man vom Glück gesegnet. Da die Rotationskraft der Erde verschwand wendet sich das Wasser auch den Polen zu, wodurch die ehemaligen Wohlstandsländer überflutet wurden. Hier nahe des Äquator allerdings hat sich dadurch ein neues Festland gebildet über das man nun die Erde umlaufen kann. Man muss den positiven Aspekt sehen, man braucht keine Schiffe mehr.
Hätte ich genug Vorräte und auch den Mumm, so müsste ich nur runter nach Afrika laufen und dann immer den Äquator lang. Ich würde die übrigen Menschen besuchen die sich hier besser aufgehoben fühlen als die weggespülten Aasgeier. Das Schicksal hat es den Bewohnern Afrika gegönnt.
Aber wer überleben will muss sich um die übrigen Ressourcen kümmern. Ich würde Aasgeiern begegnen die mich berauben würden. Die jenigen die nicht rationieren sondern verschlingen was sie in die Finger bekommen. Das ist schrecklich. Zur Nacht-Tag-Wende kommt meine Freundin Melanie wieder. Sie reißt mit dem Wendeschatten über die Kugel. Ich habe mir vorgenommen ab dieser Wende sie zu begleiten. Es sind noch 69 Tage und ich habe beinahe genug Essen und Flüssigkeit gespart womit wir ein Jahr reisen können und Urlaub machen ohne ständig neue Quellen zu suchen. Der Tag an dem wir uns sehen ist ihr Geburtstag. Ich schenke ihr einen Jahresurlaub mit ihr. Sie übernimmt die Verpflegung und ich die Munition. Schließlich sind Aasgeier immer häufiger.
Wieder klingelt mein Wecker diesmal schaltet sich das Radio dafür an. "Haltet die Welt an, sie soll steeeeeeeeeeeehn". Ich feuer den Wecker gegen die Wand. Seit die Welt angehalten ist, wird Cassandra Steen gesucht. Sie ist eine Hexe, und ich hoffe für sie, dass ein Pinguin am Nordpol ihre Überreste aufgepickt und verspeist hat. Aber ich zweifel daran. Solange sie am Leben ist, so sagt man sich es, wird die Welt weiterhin stehen bleiben. Wenn diese Kultisten Recht behalten, dann wird bald ein Ruck geschehen und alles Normalisiert sich so wie es in den Büchern steht. Eine neue Weltzeitrechnung beginnt. Nächstes Jahr rüsten wir uns gegen die rückwirkende Flut sollte der Ruck nicht schon vorher eintreten. Aber das wichtigste ist für mich der Urlaub in 69 Tagen. Mastubieren tut weh in der Kälte, da ist Melanie hilfreicher jetzt nachdem die Nachbarin weggespült wurde.
Ich habe einen Steen-Ohrwurm und lege mich wieder hin. Scheiß auf Schlafrhythmus, die Welt hat selbst keinen Rhythmus. Vielleicht schläft sie ja auch nur einfach. Die Welt hat eine Wachstörung, sie sollte zum Arzt. Guten Schlaf.
Samstag, 28. September 2013
Dein Augenblick
Sie schminkt sich schon seit Monaten. Ob sie sich vielleicht selbst nicht leidet
in ihrer reinen Form? Ich hoffe doch nicht. Ich habe schon vergessen wann und ob
sie sich in den letzten Wochen auch mal abgeschminkt hat. Irgendjemand sollte
ihr die Augen öffnen.
In den Boutiquen und Magazinen sucht sie immer wieder nach neuen Accessoires. Leute die ihr beim Einkaufen begegnen betrachtet sie mit ihrem Stil-orientierten Blick. Ob sie sich vorstellt wie die Person nackt aussieht? Oder wie sie sich fühlen würde wenn sie so aussehen würde? Warum betrachtet sie nicht mal die ungeschminkte Natur? Man muss ihr die Augen öffnen.
Rechnungen stapeln sich auf ihren Tisch genauso wie Abmahnungen. Sie hätte sich wohl konzentrieren sollen als es darum ging, wie man mathematische Zusammenhänge verstehen kann. Oder wie ein ordentlicher Satzbau aussieht. ""Du redest so abgefuckt Klugscheißer"" sagte sie mit zerhackten Akzent zu mir. Ich sollte ihr die Augen öffnen.
Seit ich sie kenne wohnt sie bei mir, besser gesagt, sie zog ein bevor ich sie jemals zuvor sah. Sie sprach von ""Ich brauch ma kurz Hilfe"". Mein Herz flatterte wie eine Schwalbe, als ich merkte dass endlich jemand mich braucht. Dass wir nie miteinander reden macht mir nichts, ich bin für sie da. Und dass sie ohne mich nicht klar kommt, weiß ich auch. Dafür bin ich ja da. Und ich werde ihre Augen öffnen.
In meinen Träumen rede ich mit ihr stundenlang darüber, was für Gedanken ich habe und dort ist sie so offen und teilt meine Gedanken sogar. Sie philosophiert mit mir auch über die Dinge über die man nicht in der Öffentlichkeit redet. Jetzt nichts böses, aber eben .... ja so Gedanken die jeder hat. Zum Beispiel wie ein schöner Mensch wohl aussieht wenn man ihn die Augenlieder abschneidet.
Doch sobald ich wach bin würdigt sie mir nicht mal einen Blick. Wenn ich von der Arbeit komme geht sie schon fort, Discos, Partys wo sie eben auffällt. Gestern kam sie mal wieder sturzbetrunken nach Hause und als ich sie fragte ob der Abend für sie schön war sagte sie nur ""Es jibbt nischtschwasch schöner issssalsich"" und stürzte sofort einschlafend vor mir aufs Sofa.
Ich öffne ihre Augen.
Sie starrt sehr leer an die Decke, ob sie von ihrer eigenen Schönheit geblendet ist sodass sie nichts mehr sieht? Ich werde ihr ein letztes mal helfen.
Ich sah sie heute morgen das letzte mal. Mir
war klar dass ihre Augen etwas brennen würden aber dass es so stark wäre dass
sie schreiend das Haus für immer verließ hätte ich nun wirklich nicht gedacht.
"Ich habe dir die Augen geöffnet" konnte ich ihr nur noch mit ihren abgetrennten
Augenliedern in der Hand hinterherrufen. Ich hoffe sie sieht das irgendwann ein.
In den Boutiquen und Magazinen sucht sie immer wieder nach neuen Accessoires. Leute die ihr beim Einkaufen begegnen betrachtet sie mit ihrem Stil-orientierten Blick. Ob sie sich vorstellt wie die Person nackt aussieht? Oder wie sie sich fühlen würde wenn sie so aussehen würde? Warum betrachtet sie nicht mal die ungeschminkte Natur? Man muss ihr die Augen öffnen.
Rechnungen stapeln sich auf ihren Tisch genauso wie Abmahnungen. Sie hätte sich wohl konzentrieren sollen als es darum ging, wie man mathematische Zusammenhänge verstehen kann. Oder wie ein ordentlicher Satzbau aussieht. ""Du redest so abgefuckt Klugscheißer"" sagte sie mit zerhackten Akzent zu mir. Ich sollte ihr die Augen öffnen.
Seit ich sie kenne wohnt sie bei mir, besser gesagt, sie zog ein bevor ich sie jemals zuvor sah. Sie sprach von ""Ich brauch ma kurz Hilfe"". Mein Herz flatterte wie eine Schwalbe, als ich merkte dass endlich jemand mich braucht. Dass wir nie miteinander reden macht mir nichts, ich bin für sie da. Und dass sie ohne mich nicht klar kommt, weiß ich auch. Dafür bin ich ja da. Und ich werde ihre Augen öffnen.
In meinen Träumen rede ich mit ihr stundenlang darüber, was für Gedanken ich habe und dort ist sie so offen und teilt meine Gedanken sogar. Sie philosophiert mit mir auch über die Dinge über die man nicht in der Öffentlichkeit redet. Jetzt nichts böses, aber eben .... ja so Gedanken die jeder hat. Zum Beispiel wie ein schöner Mensch wohl aussieht wenn man ihn die Augenlieder abschneidet.
Doch sobald ich wach bin würdigt sie mir nicht mal einen Blick. Wenn ich von der Arbeit komme geht sie schon fort, Discos, Partys wo sie eben auffällt. Gestern kam sie mal wieder sturzbetrunken nach Hause und als ich sie fragte ob der Abend für sie schön war sagte sie nur ""Es jibbt nischtschwasch schöner issssalsich"" und stürzte sofort einschlafend vor mir aufs Sofa.
Ich öffne ihre Augen.
Sie starrt sehr leer an die Decke, ob sie von ihrer eigenen Schönheit geblendet ist sodass sie nichts mehr sieht? Ich werde ihr ein letztes mal helfen.
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