Ein kleines Kind schreit. Die Mutter brüllt zurück. Der Vater steht mit rotem Kopfe da. Es ist laut.
Menschen, die sich vor etwas fürchten, sind die gefährlichsten. Doch gleichzeitig sind sie schwächer.
Durch Angst kann man einen Menschen brechen. Er wird gefügig und du hast die Kontrolle über seinen Willen.
Du hast Macht.
Kostest du ein einziges Mal davon, wirst du diese Droge immer wieder haben wollen.
Jeder Angstschimmer, der in den Augen meiner Opfer glimmerte, brachte mich der Ekstase einen Schritt näher.
Wie viele Male war ich schon im Rausch dieser Droge gefangen? 30- 40 Mal?
Und wo herrscht größere Angst, als bei einer Massenpanik?
Die Zeit ist gekommen.
Langsam führe ich meine Hand zum Gürtel, an der meine Pistole befestigt ist und streichle sie mit meinen Fingerkuppen. Meine gute alte SIG SAUER P226. Rückstoßlader, 9 mm Kaliber und eine 12 Patronen Magazinfüllung.
Der Knall ist laut, doch er geht in der lauten Menge unter. Der Rückschuss lässt meine Arme etwas nach oben schellen und die Patrone erreicht ihr Ziel.
Ich kann förmlich erkennen, wie sich das Geschoss einen Weg ins Zentrum des Kopfes bohrt. Sehe, wie die Haut durchtrennt wird, das darunter liegende Fleisch zerfetzt und die Patrone schlussendlich im Gehirn stecken bleibt.
Blut spritzt der Mutter ins Gesicht, als das Kind nach hinten kippt. Stocksteif bleibst sie stehen, ihre Augen leer.
Sie kann das Geschehene nicht begreifen. Des Vaters roten Kopfe weicht die Farbe. Blass wird er, seine Augen weiten sich und der Mund steht im offen.
Nun verzerrt sich das Gesicht der Mutter. Fassungslosigkeit weicht der Angst. Angst um das Kind.
Sie kniet nieder, betastet das blutende Kind, doch es regt sich nicht. Die Mutter schaut auf ihre Hände, sie sind Blutdurchtränkt. Sie schreit. Tränen laufen ihre Wange hinunter und sie umklammert den leblosen Leib des kleinen Jungen. Immer wieder ruft sie seinen Namen, doch er wird sie nicht hören können. Der Vater steht noch immer reglos daneben, er steht unter Schock.
Alles ist still, noch herrscht Ruhe.
Auch sie haben noch nicht realisiert, was gerade vor sich geht.
Ich keuche vor Lust, nachdem die Mutter erneut aufschluchzte und Verzweiflung in ihren tränenverschleierten Augen schimmerte.
Das turnte mich noch mehr an, als ich es mir erhofft hatte.
Eine Frau, welche nur wenige Meter von der Familie steht, schreit auf und läuft panisch weg.
Es sieht aus, als würde ein Ruck durch die Menge gehen, denn plötzlich herrscht ein wildes durcheinander und Schreie bahnen sich ihren Weg an mein Ohr. Die Menge setzt sich panisch in Bewegung.
Eine Frau mittleren Alters wird zu Boden geschupst, Passanten trampeln unabsichtlich auf sie herum, keiner hilft ihr auf. Als ein riesiger Fleischklotz, der wohl eindeutig zu viele Burger in seinem Leben gesehen hat, auf ihr Gesicht tritt, verstummen ihre nicht gehörten Schreie und eine Blutlache breitet sich unter ihrem Kopfe aus.
Überall herrscht Panik.
Ich breite meine Arme aus und drehe mich langsam im Kreis. Ein paar Male werde ich angerempelt, doch es stört mich nicht. Ich schließe die Augen und spüre den Wind auf meiner Haut. Ich höre die Schreie, spüre die panischen Bewegungen und kann die Angst beinahe schmecken.
Die Lust breitet sich überall in meinen Körper aus, die Macht umhüllt mich.
Ich verdrehe genüsslich die Augen, als ich komme und sich das warme Sperma in meiner Hose breit macht.
Ungesehen entferne ich mich und ein Grinsen legt sich auf mein Gesicht.
Niemand achtet auf mich, da sie alle zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind.
Egoismus gepaart mit Angst, war des Rätsels Lösung. Das war die Formel für alles. So erschafft man das perfekte Chaos. Und es wird sicherlich nicht das letzte Chaos gewesen sein.
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Eine gute Geschichte hat keinen Anfang und
auch kein Ende. Genährt wird sie durch die Fantasie des Lesers. Ist die Fantasie
grenzenlos, so hat auch die Geschichte keine Grenzen. ~ Dark Territory
Wie wahr...gute Geschichte.
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